Zeitzeugenbericht zur SED-Diktatur – Ein bewegender Einblick in die Vergangenheit

 

Am 25. November 2025 fand an unserer Schule eine außergewöhnliche Veranstaltung statt: Im Rahmen eines Projekts der Ruhr-Universität Bochum und der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. berichteten zwei Zeitzeugen (Herr Süß und Herr Holtschke) aus ihrem Leben in der ehemaligen DDR und ihren Erfahrungen mit der SED-Diktatur.

Die Veranstaltung richtete sich an unseren gesamten Jahrgang 10. Passend zum aktuellen Thema im Fach Gesellschaftslehre und im Anschluss an den Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen im September, erhielten die Schülerinnen und Schüler sowie einige interessierte Lehrkräfte die Gelegenheit, auf ganz persönliche Weise mehr über die Realität der DDR und die Repressionen des SED-Regimes zu erfahren.

In zwei Gruppen berichteten die Zeitzeugen, unterstützt von Herrn Dr. Hoffmann von der Ruhr-Uni Bochum, über ihre Erlebnisse. Sie erzählten von ihrem Alltag in der DDR und den Auswirkungen des repressiven Staatsapparats auf ihr Leben – von Bespitzelung und Zensur, über die Demütigung in der Schule bis hin zu Verhaftungen, Folter und der Trennung von Familienangehörigen. Besonders erschütternd war die Schilderung eines Zeitzeugen, der erst nach dem Mauerfall aus seiner Stasi-Akte erfahren konnte, dass sein bester Freund in der Stasi als „Inoffizieller Mitarbeiter“ tätig war.

Die Berichte waren nicht nur erschreckend, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Zeitzeugen Geschichte auf eine Weise vermitteln können, die im regulären Unterricht oft nicht möglich ist. Die anschließende Fragerunde und die Nachbesprechungen im Unterricht ermöglichten den Schülerinnen und Schülern eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen und förderten den Austausch über das Erlebte.

Die Veranstaltung wurde von allen Beteiligten als sehr wertvoll empfunden und soll, wenn möglich, auch in den kommenden Jahren und Jahrgängen wiederholt werden. Sie trägt dazu bei, die Erinnerung an die SED-Diktatur zu bewahren und Relativierungen der deutschen Geschichte entgegenzuwirken.