Großes Zittern vor Sprachexamen

Spenge (WB). J’ai vergessen – wie sagt man das noch einmal? Ich habe meinen Personalausweis vergessen, und den brauche ich doch jetzt, um die mündliche Prüfung des Sprachdiploms DELF (Diplôme d’études en langues francaise) zu bestehen. Wo ist der Zettel mit der Registriernummer meiner Prüfung?

Große Aufregung herrschte bei den Regenbogen-Gesamtschülern vor der eigentlichen Prüfung: 863 Schüler sowie ihre Lehrer und Eltern aus weiten Teilen Ostwestfalens waren jetzt in die Regenbogen-Gesamtschule nach Spenge gekommen, um den mündlichen Teil des weltweit führenden Sprachdiploms für Französisch zu absolvieren.

Das Prozedere ist stets dasselbe: Auf sechs Sprachniveaus (von A1 A2 über B1 B2 bis C1 und C2) werden die Schüler von muttersprachlichen Sprechern erwartet und sollen zeigen, was sie in der Fremdsprache können. Sie werden von Maud Briese, der Leiterin der Sprachprüfung vom französischen Kulturinstitut Institut Francais in Köln, und ihren Mitarbeitern freundlich empfangen.

Den kleinen Gruppen von Schülern werden in einem Nebenraum ihre Fragestellungen überreicht, die sie dann in einem Vorbereitungsraum bearbeiten müssen. Dann werden sie in Klassenräume geführt und treffen dort auf ihren Prüfer oder ihre Prüferin, die ein Gespräch mit vorbereiteten Fragen durchführen. Die Zeit vergeht wie im Fluge, und dann ist es vorbei. Auf »Wolke 7« schweben die Schüler aus dem Prüfungsraum und fallen in die Arme der Freunde, Kameraden oder Eltern.

»Darum geht es«, sagt Jochen Momberg, Sprachkoordinator der Regenbogen-Gesamtschule. »Sie lernen, sich vorbereiten, den Stress aushalten, die Sache durchzustehen und Erfolg zu haben. Das schafft neuen Schwung zum Lernen.«

Jetzt fällt es ihr wieder ein: Oublier – das heißt vergessen. Wie konnte sie vergessen vergessen? Die Schülerin lächelt und »schwebt« nach Hause.