Erste Hilfe Grundausbildung im 9. Jahrgang

Zeitungsartikel Westfalen-Blatt vom 25. Januar 2018

»Falsch ist nur, nichts zu tun«

Neuntklässler der Gesamtschule Regenbogen lernen die Grundlagen der Ersten Hilfe

Von Daniela Dembert

Spenge (WB). Eine großflächige Hautabschürfung oder eine blutende Kopfplatzwunde: Das Gefühl, überfordert zu sein, kann für Ersthelfer traumatisierend sein – und dem Opfer schlimmstenfalls das Leben kosten. Gut, wenn man weiß, wie man im Fall der Fälle richtig reagiert. An der Regenbogen-Gesamtschule (RGS) wird der komplette neunte Jahrgang in Erster Hilfe ausgebildet. »Die Schüler sind jetzt im passenden Alter, um Verantwortung zu übernehmen«, sagt Mittelstufen-Koordinatorin Maike Maatz. Außerdem dauere es nicht mehr lange, bis für die meisten die Fahrschule beginne und in Bewerbungsunterlagen mache sich ein Erste-Hilfe-Kurs sowieso immer gut. Seit Montag wird täglich jeweils eine der vier Klassen des Jahrgangs im Kleinbahnhof Enger unterrichtet. Herz-Lungen-Wiederbelebung, stabile Seitenlage, Verbände anlegen sowie Knochenbrüche und Herz-Kreislaufstörungen stehen auf dem Programm. »Wir haben auch die Ursachen für verschiedene Notfälle und Reaktionen des Körpers besprochen«, erzählt Lara. Klassenkameradin Nele findet: »Das gibt mir mehr Sicherheit und nimmt die Hemmungen zu helfen, wenn wirklich mal was passiert.« Lara ergänzt: »Ich mache das lieber gemeinsam mit Leuten, die ich kenne, als später in einem Führerscheinkurs mit Fremden.« »Das Einzige, was man falsch machen kann, ist nichts tun«, bestärkt Heike Dreyer die Schüler, ihre Barrieren zu überwinden. Natürlich werde beim Anlegen eines Verbandes auch gealbert, wichtig sei aber für die jungen Leute, Situationen schon einmal theoretisch behandelt und den Umgangmit Material, Geräten und Hilfsmitteln ausprobiert zu haben. Unterstützung hat die Erste Hilfe-Ausbilderin von vier Schülern, die bereits im Team der Schul-Sanitäter aktiv sind. Louis hält einen Defibrillator in den Händen und kniet sich neben eine Übungspuppe. Beim Aufklappen beginnt das Reanimationsgerät, detailliert Anweisungen zur Anwendung zu geben. Der Schulsani zeigt, dass es diese nur aufmerksam zu befolgen gilt.

 

 

 

 

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Zeitungsartikel Neue Westfälische vom 27. Januar 2018

Lokales

Stabile Seitenlage will gelernt sein

Projekt der Regenbogen-Gesamtschule: Neuntklässler werden in Erster Hilfe ausgebildet.

Auch die gesundheitlichen Gefahren beim Shisha-Rauchen und beim Alkoholkonsum wurden besprochen


Enger/Spenge (bs).
Eine besondere Schulungswoche erlebten jetzt die Neuntklässler der Regenbogen-Gesamtschule: Alle vier Klassen wurden in Erster Hilfe ausgebildet. Heike Dreyer, die eigentlich Mathe und Erdkunde unterrichtet, liegt die Schulung besonders am Herzen. „Hier lernen die Jugendlichen im wirklich etwas für das Leben“, sagte die Pädagogin, die auch den Schul-Sanitätsdienst leitet. Vier Projekttage hat Dreyer im Kleinbahnhof Enger geleitet und dabei Grundkenntnisse der Ersten Hilfe vermittelt: Lebensrettende Sofortmaßnahmen wie die stabile Seitenlage oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung, das Erkennen akuter Erkrankungen wie etwa Vergiftungen und auch die Versorgung von Verletzungen. „Zum Abschluss erhält jeder Schüler ein Zertifikat, das später auch für den Erwerb des Führerscheins gültig ist“, berichtete Dreyer, die mit den Jugendlichen auch über die medizinischen Gefahren bei übermäßigem Alkoholgenuss oder beim Shisha-Rauchen sprach. Üblich sei ein solches Angebot an weiterführenden Schulen nicht, betonte sie. „Dieses Projekt ist ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal unserer Schule.“

 

 

 

Praktische Übung: Zusammen mit Erste-Hilfe-Ausbilderin Heike Dreyer (links) probt Ayse an Mitschülerin Sophie die stabile Seitenlage. Foto: Britta Bohnenkamp-Schmidt

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10 – Enger-Spenge, Samstag 27. Januar 2018