Schülerinnen und Schüler reinigen die Else

Mit Müllsäcken, Kanus und großem Teamgeist machten sich im Sommer 2025 rund 30 Schüler*innen auf den Weg, die Else von Abfällen zu befreien. Gemeinsam mit dem Kanuverein Spenge organisierten sie eine mehrtägige Umwelttour auf dem Kleinfluss – freiwillig, klassenübergreifend und mit einem klaren Ziel: ein Zeichen für Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement zu setzen.

Eigeninitiative statt Pflichtprogramm

Die Idee zu dieser Aktion entstand nicht etwa im Unterricht, sondern aus der Schülerschaft selbst. Bereits im Herbst 2024 hatten Jugendliche aus den Jahrgängen 5 bis 9 den Wunsch geäußert, ihre Begeisterung für den Kanusport mit einem konkreten Beitrag zum Umweltschutz zu verbinden. „Wir wollten nicht nur zuschauen, wie andere etwas tun – wir wollten selbst aktiv werden“, berichtet eine Schülerin.

Mit Unterstützung engagierter Lehrkräfte und des Kanuvereins Spenge planten die Jugendlichen schließlich eine eintägige Tour entlang der Else. Ausgestattet mit Kanus, Greifzangen und Müllsäcken sammelten sie Plastik, Glas und anderen Unrat aus dem Wasser und von den Uferzonen.

Ziel war nicht nur die sichtbare Säuberung des Flusses, sondern auch ein Bewusstsein für die Folgen von Umweltverschmutzung zu schaffen, denn Plastik, das im Fluss landet, gelangt oft über weite Wege als Mikroplastik in Meere und Nahrungsketten.

Inklusion selbstverständlich gelebt

Besonderen Wert legte das Organisationsteam auf Inklusion. Auch Schüler*innen mit Förderbedarf, etwa im Bereich Lernen oder emotionale-soziale Entwicklung, waren aktiv beteiligt. Unterstützt wurden sie von einer weiteren Sportlehrkraft, die auf eine inklusive und sichere Gestaltung der Tour achtete. So wurde die Aktion nicht nur zu einem Beitrag für die Umwelt, sondern auch zu einem gelungenen Beispiel für gelebte Teilhabe.

Unterstützung von Stadt und Verein

Die Stadt Bünde unterstützte das Projekt mit logistischer Hilfe, unter anderem bei der Entsorgung des gesammelten Mülls und der Bereitstellung von Parkplätzen. Das Kanumaterial stellte der Kanuverein Spenge zur Verfügung, dessen Mitglieder die Jugendlichen auch fachkundig begleiteten. Öffentlichkeitswirksam begleitet wurde das Projekt regelmäßig über die Homepages der Schule und des Vereins sowie über Berichte in lokalen Medien. Von verschiedenen Seiten wurden dem Verein bereits Ehrungen zuteil, z.B. mittlerweile dreimal der zweite Platz bei den Sternen des Sports der Volksbank und 2024 der Umweltpreis EULE des BUND Herford verliehen.

„Die Kinder waren mit so viel Begeisterung und Verantwortungsbewusstsein dabei, das hat uns wirklich beeindruckt“, sagt ein Vertreter des Kanuvereins. „Sie haben gezeigt, dass man mit kleinen Schritten viel bewegen kann.“

Nachhaltigkeit, die weiterwirkt

Auch über die eigentliche Aktion hinaus zeigt das Projekt Wirkung: Die gesäuberten Uferbereiche sind für Spaziergänger*innen und Wassersportler*innen deutlich angenehmer geworden, der Lebensraum für Tiere hat sich verbessert. Gleichzeitig wächst das Umweltbewusstsein in Schule, Familien und Verein.

„Die Jugendlichen erfahren durch solche Aktionen Selbstwirksamkeit, sie sehen, dass ihr Handeln tatsächlich etwas verändert“, betont eine beteiligte Lehrkraft.

Die Schule plant bereits, das Projekt fortzusetzen. Ältere Schüler*innen sollen künftig als Trainer*innen ausgebildet werden, um neue Gruppen anzuleiten. So soll die Else-Tour zu einer festen Einrichtung werden, mit wachsender Beteiligung und langfristigem Nutzen für Mensch und Natur.

Ein Modell mit Vorbildcharakter

Das Zusammenspiel von Schule, Verein, Stadt und Eltern zeigt, wie niedrigschwellige Umweltprojekte in der Region funktionieren können. Die Regenbogen-Gesamtschule und der Kanuverein Spenge haben damit ein Modell geschaffen, das auch für andere Orte interessant sein dürfte.

„Es ist beeindruckend, wie stark Jugendliche Verantwortung übernehmen, wenn man ihnen die Chance gibt“, sagt ein Mitglied des Organisationsteams. „Das Projekt zeigt: Bürgerschaftliches Engagement kennt kein Alter.“